Heute muss ich mal mit einem ersten Thema kommen. Ich versuche es dennoch witzig zu halten. Dann versteht ihr mich besser. Und zwar geht es um die Ehe. Ich bin nicht der beste Ehemann – weißgottnicht. Obwohl wir Männer ja dazu neigen uns als Gottes Geschenk an die Frauen zu sehen. Jahrelang sah ich zu, wie sich meine Frau abarbeitete, um Familie, Job und Haushalt unter einen Hut zu bekommen.
Hat sie auch. Wunderbar. Das Haus war immer sauber, täglich mittags und abends frisch und gesund gekocht, die Kids gut versorgt, nach aussen sah es perfekt aus.
Was ich aber nicht sah: Innerlich zerbrach meine Frau. Nicht plötzlich. Nicht dramatisch. Still. Langsam. Unbemerkt.
Sie funktionierte weiter – wie ein Schweizer Uhrwerk, nur mit Augenringen und Rückenschmerzen. Ich dachte: „Läuft doch. Sie macht das ja gern.“ Und das war mein größter Denkfehler.
Denn während ich stolz war, abends mal den Müll rauszubringen (und dafür fast Applaus erwartete), arbeitete sie innerlich auf Anschlag. Nicht nur mit den Händen. Auch mit dem Kopf. Mental Load, nennen das die Psychologen. Ich nannte es „Gedanken, die Frauen sich halt machen“.
Heute weiß ich: Das war ignorant.
Und irgendwann kam der Punkt, an dem ich nicht mehr an sie rangekommen bin. Weil sie selbst sich kaum noch gespürt hat. Weil sie ausgebrannt war.
Nicht weil sie mich nicht mehr wollte. Sondern weil sie nichts mehr zu geben hatte. Nicht mehr geben konnte.
Burnout.
Nicht ich. Sie.
Und trotzdem lief alles weiter: Brote für die Schule geschmiert, Wäsche gewaschen, Rechnungen bezahlt, Kinder bespaßt. Der Alltag ging seinen gewohnten Gang – nur ohne Herz. Ohne Lächeln. Ohne Energie.
Und – ja, ich sag’s wie’s ist – ohne Lust auf mich.
Erst hab ich gedacht: „Vielleicht liegt’s am Bauch, ich hatte ja etwas zugenommen. Oder daran, dass ich wieder das falsche Duschgel benutze.“
Aber irgendwann wurde ich misstrauisch. Ich beobachtete.
Und kam dann auf die knallharte Wahrheit: Meine Frau ist nicht meine Sekretärin. Auch nicht meine Mutter. Schon gar nicht meine Haushälterin.
Also hab ich angefangen mitzuhelfen.
Nicht dieses „Schatz, soll ich dir helfen?“ (was ja eigentlich heißt: Ich hätte jetzt 10 Minuten Zeit, dir beim Arbeiten zuzusehen).
Sondern wirklich helfen. Verantwortung übernehmen. Dinge sehen. Dinge tun. Ohne Bedienungsanleitung. Es ist ja schliesslich nicht nur ihre Familie. ICH bin ebenso ein Elternteil, und es wird Zeit, dass ich das bin. Kein weiteres Kind.
Und damit du, lieber Mit-Mann, nicht den gleichen Umweg gehen musst, kommt hier mein ganz persönlicher:
MÄNNER-GUIDE – So läuft’s bei euch besser. Auch im Bett. 😏
Weniger Stress = mehr Zweisamkeit
1. GUCK SELBST HIN
- Wäscheberge → nicht drübersteigen, sondern waschen. Ist auch Deine Dreckwäsche dabei.
- Letzte Wurst gegessen? Kein Brot mehr? → Auf den Einkaufszettel. Und dann geh einkaufen. Du kannst das. Und wenn du schon dabei bist, bring ihr etwas mit, das sie gerne ißt. LIebe geht durch den Magen
- Müll voll? → Raus, nicht bewundern, wie die Würmchen rauskrabbeln
- Geschirrstapel? → sind keine Deko, Spülmaschine füllen & anstellen
👉 Je weniger sie kocht vor Wut, desto mehr Zeit bleibt für andere „Menüs“. 🍝🔥
2. ÜBERNIMM GANZE MISSIONEN
- Kindergeburtstag → Du bist Party-General. Besorg Kuchen, denk dir Spiele aus oder such im Internet, beseitige danach das Chaos. Lass sie den Geburtstag auch mal als Gast geniessen. Sie wird dir dafür danken! Wirklich!
- Zahnarzt → Alle Kids anmelden & hinfahren. Adresse findest du selbst. Trag die Termine auch in den Famlienkalender. Aber sie braucht dich daran nicht zu erinnern, du machst dir im Handy einfach ne Erinnerung
- Wäsche → sortiere die Wäsche vor. Wenn Du nicht weißt wie, die Klamotten haben alle kleine „Anleitungen“ drin. Die Zeichen schaust du im Internet nach. Dann sortier nach heller und dunkler Wäsche, Kochwäsche, Buntwäsche, etc. Dann waschen, aufhängen, zusammenlegen und in die Schränke sortieren.
- Ferien → Unterkunft suchen, buchen, Packlisten machen. Hilf den Kindern beim packen, damit sie weniger zu tun hat. Denk auch an Spielzeug für unterwegs, damit die Reise stressfreier läuft und sie auch mal abschalten kann.
👉 Halbe Sachen sind wie halbe Bier – bringen nix. Nur komplett durchziehen bringt Punkte.
3. PLANE DEINEN KRAM SELBST
- Arzt- & Friseurtermine → Sie ist nicht deine Mutti, also sei ein Mann und mach die Termine selber.
- Geschenke für die Kids oder sie → Selbst kaufen, selbst verpacken. Auch wenns nicht so schön ausschaut. Aber nicht irgendwas kaufen, horche sie vorher vorsichtig aus. Es soll ja das Richtige sein, nicht irgendwas.
- Papierkram & TÜV → Nicht liegen lassen, bis sie platzt. Zahl die Rechnungen, füll die Formulare aus, bring es zur Post.
👉 Sie ist deine Frau, nicht deine Sekretärin – und sexy ist sie, wenn sie sich nicht wie deine Mutter fühlt.
4. FRAG NICHT – MACH
- „Was soll ich tun?“ = Diese Frage nervt. Total. Jede Frau. Schau selber, was zu tun ist. Es ist doch ganz einfach:
- Katze miaut? → Dann füttere sie.
- Kind brüllt? → Hat vermutlich Hunger, mach nen Snack.
- Licht brennt? → Ausschalten. Auch wenn du dafür extra aufstehen musst.
- Kindererziehung? → Ist unangenehm, ja, aber Du kannst das.
👉 Eigeninitiative ist wie ein Sixpack – macht sie heiß. 💪🔥
5. TEIL DEN ALLTAG WIE EIN BOSS
- Kinder ins Bett bringen → Das kannst du auch machen. Vorlesen oder selber wilde Geschichten ausdenken. Geniesse diese Zeit, sie ist schneller vorbei als Dir lieb ist.
- Hausaufgaben kontrollieren → Du kannst lesen, keine Geheimsprache. Nimm ihr das ab.
- Lehrer ruft an → Du gehst ran, nicht sie. Ist ganz witzig, weil die Lehrer nie mit dem Vater rechnen. Da wissen die gar nicht mehr was sie wollten.
👉 Teamplay = sie merkt: du bist erwachsen. Und das ist sexy.
6. SEI KONSTANT
- Einmal Müll raus bringt nix. Mach es regelmässig. Und mach danach auch gleich ne neue Tüte rein. Keine halben Sachen – erinnerst du dich? Wenn sie in Zukunft nicht mehr drank denken muss, hat sie mehr zeit an anderes zu denken
- Übernimm feste Aufgaben: Müll rausbringen, Wäsche & Fahrdienst kannst du mit Leichtigkeit übernehmen. Es sei denn, du kochst lieber. Aber mach danach die Küche auch gleich sauber.
👉 Wer die Kids zum Training fährt, hat danach freie Bude zwinker 😉
BONUS: AUCH IM BETT
- Hat Deine Frau weniger Stress, dann hat sie auch mehr Lust auf Dich.
- Je mehr du mit anpackst, desto mehr Power bleibt für Zweisamkeit.
👉 Wer die Bude rockt, kriegt vielleicht auch ’nen Headliner-Auftritt im Schlafzimmer. 😏
Fazit:
Du musst kein Superheld sein. Kein Muskelprotz. Kein Romantiker mit Blumen-Abo.
Aber ein Mitdenker, Mitträger und Mitmacher – das macht den Unterschied.
Und vielleicht hörst du dann auch mal wieder:
„Du bist der Beste.“ Und sie meint nicht den Staubsauger.